Feng-Shui – Aberglaube oder Jahrtausende alte Wissenschaft?

Veröffentlicht am 20. Januar 2013
Kategorie: Allgemein

Feng Shui – für viele eine befremdliche Welt aus Klangspielen, chinesischen Fächern und Zimmerspringbrunnen – ein bisschen Möbelverrücken und schon läuft alles wie geschmiert. Was Skeptiker überspitzt auf die Schippe nehmen, ist trotz aller Vorbehalte nicht so einfach von der Hand zuweisen: Feng Shui ist die uralte chinesische Lehre vom Leben und Wohnen in Harmonie.

Feng Shui ist eine über 3500 Jahre alte Wissenschaft

Die Wurzeln liegen in der traditionellen chinesischen Medizin. Wörtlich übersetzt heisst Feng Shui Wind und Wasser. Feng Shui beschäftigt sich mit den Einflüssen von Natur und Umwelt auf den Menschen und sein Verhalten. In Asien gehört Feng Shui ganz selbstverständlich zum Alltag. Die größten Bauwerke in China, wie zum Beispiel die chinesische Mauer oder die verbotene Stadt in Peking, sind nach den Bauregeln des Feng Shui gebaut. Doch auch im Westen interessiert man sich immer mehr für die Jahrtausende alte Wissenschaft. Das liegt daran, dass die Menschen auch hierzulande immer mehr erkennen, wie sehr sich die Umgebung in der wir uns bewegen, auf unser Gemüt und unser Wohlbefinden auswirkt. Feng Shui erkennt und lehrt genau dies, den Zusammenhang zwischen Räumen, Gebäuden, deren Gestaltung und unserem Wohlbefinden und unserer Gesundheit. Das Verhältnis zwischen dem Menschen und der Natur. Im alten China wurde über Jahrtausende hinweg das Verhalten und Verhältnis zwischen dem Menschen und der Natur beobachtet und dokumentiert. Im Zuge der stetigen Auswertungen dieser Dokumentationen ließen sich Zusammenhänge erkennen und schließlich Systeme ableiten. Man konnte feststellen, dass immer, wenn bestimmte Menschen in einem bestimmten Raum oder in einer bestimmten Umgebung zu einer bestimmten Zeit etwas Bestimmtes tun, es entweder förderlich oder fordernd für diese Menschen ist.

Wir kennen es alle. Verschiedene Räume haben verschiedene Wirkungen auf uns Menschen. Man könnte gar nicht konkret sagen warum, aber beim Betreten eines Raumes kann man ein Wohlgefühl oder eher ein Unwohlsein verspüren. Dieses Gefühl ist ein unbewusstes Gefühl, welches intuitiv von uns wahrgenommen wird. Dies lässt sich damit erklären, dass wissenschaftlich bewiesen nur 25% der menschlichen Wahrnehmung vom Verstand ausgelöst wird, die restlichen 75% nehmen wir intuitiv wahr. Entscheidend ist unser Gefühl Werbemacher zielen mit ihren Werbeslogan, den Bildern, der Produktverpackung und der Musikuntermalung genau darauf ab. Sie sprechen nicht unseren Verstand an, sondern unser Gefühl. Das heißt, wir kaufen ein Produkt meist nicht, weil unser Verstand von dem Produkt überzeugt wurde, nein, sondern weil unser Gefühl positiv angesprochen wurde. Man verbindet nun dieses positive Gefühl mit dem Produkt.

Ob Unternehmer ihre Dienstleistungen und Produkte verkaufen oder nicht, ob Kunden eine positive oder negative Kaufsentscheidung treffen, liegt also nicht allein in dem Produkt und der Dienstleistung selbst – gerade heute in Zeiten der Globalisierung unterscheiden sich diese schließlich oft nicht mehr erheblich voneinander – nein, es geht vielmehr darum, wie der Kunde angesprochen wird. Die Gefühle des Kunden müssen erreicht werden. Aus diesem Grunde legen auch immer mehr Unternehmen sehr viel Wert auf höchst ansprechende Ladeneinrichtungen, Geschäftsräume und Eingangsbereiche. Man möchte den Kunden positiv ansprechen und ihn so an sich binden. Eine einladende, wohltuende Atmosphäre ist hier der springende Punkt.

Nicht mehr nur noch Funktionalität und Technik dürfen bestimmende Faktoren sein – Ästhetik, Raumgefühl und Lebensqualität sind für den Menschen und sein Wohlbefinden unerlässlich. Man spricht auch von der
„Psychologie des Raumes“, denn das Ambiente hat verborgene, unbewusste Auswirkungen auf uns Menschen.

Die Erkenntnisse des Feng Shui für sich nutzen

Ob wir uns in einem Raum spontan wohlfühlen oder nicht, wird von verschiedenenFaktoren bestimmt. Dies kann die Farbgebung, die Aufteilung des Raumes, die Anordnung der Möbel bis hin zu den verwendeten Materialien und der Dekoration sein. Auch Akustik und Lichtverhältnisse spielen eine große Rolle. Was genau
macht nun Feng Shui? Feng Shui ist mehr als reine Raumgestaltung. Das klassische Feng Shui geht davon aus, dass jeder Ort eine Atmosphäre hat, die entweder positiv oder negativ für den Menschen spürbar ist.
Feng Shui hilft, das bisher unbewusst auf uns Wirkende bewusst zu machen, um dann gezielt damit arbeiten zu können. Wissen wir, was in einer Umgebung gut für uns ist und sich positiv auf uns auswirken wird und was nicht, können wir das Positive eines Raumes für uns nutzen und störende Faktoren im Raum beseitigen.
Es ist deshalb so enorm wichtig, sich mit dem Wohlfühlaspekt geschlossener Räume zu beschäftigen, weil wir heute ca. 90 % unserer Zeit in geschlossenen Räumen verbringen und nicht in der freien Natur. Die Natur gibt uns Menschen Kraft, Inspiration, Sauerstoff, man kann durchatmen, auftanken und seinen Stress abbauen, Ruhe und Erholung finden. Dies alles gelingt einem in der Natur zugegebener Maßen am Besten. An einem See entlang joggen, durch den Wald spazieren, das Einatmen frischer Morgenluft. Die Wirkung der Natur ist unbestritten, es ist die Umgebung, die für uns Menschen am wohltuendsten ist. Aus diesem Grunde zieht es die Menschen am Wochenende und im Urlaub raus aus der Stadt hinein in die Natur. Sie ist so vielfältig und bietet alles was der Mensch braucht, um sich wohlzufühlen. Das Ziel von Feng Shui ist, diese natürlichen
Kräfte auch in geschlossenen Lebens- und Arbeitsräumen wirken zu lassen.

Begriffe des klassischen Feng Shui

Qi ist einer der Begriffe der in Verbindung mit Feng Shui immer wieder auftaucht. Das Qi bezeichnet die universelle Lebensenergie. Die Idee dahinter ist, dass alles was existiert, mit positiver oder negativer Energie aufgeladen ist, welche Aufmerksamkeit erfordert. Energie muss fließen, dann geht es Menschen gut. Die mittlerweile weit verbreitet anerkannte Akupunktur und Yoga sind Methoden, die das Fließen der Energie im Körper des Menschen anregen, in Gang bringen sollen. Man könnte sagen Feng Shui ist Akupunktur im oder am Raum. Es gilt herauszufinden, wo und durch was das Qi, also die Energie im Raum, blockiert wird. Nach der chinesischen Feng Shui – Lehre lässt sich das Qi durch Farben, Formen, Materialien und Klänge beeinflussen. Man kann also mit gezielter, aufeinander abgestimmter Gestaltung der Umgebung, einen harmonischen und gleichmäßigen Qi-Fluss herstellen.

Die Fünf Elemente – Feuer, Wasser, Erde, Holz, Metall

Die fünf Elemente spielen zur Herstellung dieser Harmonie ebenfalls eine sehr große Rolle. Sie bestimmen sozusagen wie die Umgebung aussehen muss, welche Materialien und Farben miteinander kombiniert werden müssen, an welchem Ort im Raum was am besten seinen Platz hat. Die Feng Shui-Praxis geht davon aus, dass alle Dinge auf dieser Welt – auch die Menschen – fünf Grundelementen der Natur zugeordnet werden können. Die fünf Elemente sind Feuer, Wasser, Erde, Holz und Metall – sie bilden eine tragende Säule des klassischen Feng Shui. Jedes der fünf Elemente lässt sich bestimmten Farben, Materialien, Formen und Himmelsrichtungen zuordnen. Um einen optimalen Energiefluss zu garantieren, müssen alle fünf Elemente miteinander im Einklang stehen. Sie haben immer eine Beziehung zueinander. Entweder sind sie harmonisch oder sie sind disharmonisch, stehen im Konflikt zueinander. Sie können sich gegenseitig kontrollieren, nähren oder sogar zerstören. Ist ein Element zu schwach ausgeprägt, muss es gestärkt werden, andererseits muss ein zu stark ausgeprägtes Element von einem anderen kontrolliert werden.

Yin und Yang – das Symbol des Gleichgewichtes

Hier kommt das älteste Prinzip der chinesischen Philosophie ins Spiel. Es ist das Prinzip der Polarität: Die bekannten Symbole Yin und Yang stehen hierfür. Man glaubt, dass das gesamte Leben, das gesamte
Universum nach diesen zwei gegensätzlichen, sich aber ergänzenden Prinzipien, ausgerichtet ist. Überall im Leben findet sich diese Polarität. Es gibt keinen Tag ohne Nacht, keine Kälte ohne Wärme. Das Eine kann ohne das Andere nicht sein. Jedes Ding enthält Anteile von Yin und Yang – nur in verschiedener, immer wechselnder Beziehung. Für Glück, Gesundheit und Harmonie müssen sich Yin und Yang im Gleichgewicht befinden. Das eine Element sollte nicht zu Gunsten des anderen überbetont sein. Man muss sich vorstellen, dass jeder Teil unserer Wohnumgebung einem bestimmten Energiemuster entspricht. Verschiedene Bereiche werden durch unterschiedliche Elemente unterstützt. Durch eine genaue Feng Shui – Analyse können nun durch gezielten Einsatz von Formen, Farben und Materialien bestehende Disharmonien zwischen den vorherrschenden Elementen eines Raumes und den Elementen der Bewohner ausgeglichen werden. Ziel ist es, Harmonie innerhalb der Elemente und damit Harmonie des Raumes herzustellen, welche für unsere Gesundheit,unser Wohlbefinden und unsere Leistungsfähigkeit verantwortlich ist.